Verbot von Mikroplastik in Kosmetikprodukten
Wir fordern eine allgemeine Deklarationspflicht von Mikroplastik in Kosmetikprodukten in
Deutschland sowie der EU und die Ausweitung der Maßnahmen zu einem allgemeinen
Verbot von Mikroplastik.
Begründung: In der Kosmetikindustrie wird Mikroplastik, Kunststoffpartikel (kleiner als 5mm), zum Peelen oder als Füll- und Bindestoff in Cremes, Zahnpasta, Duschgel oder Make-Up benutzt. Dabei gelangen die Partikel über Haushaltsabwässer in die Kanalisation und von dort aus in die Oberflächengewässer. Kläranlagen können den Kunststoff nur bedingt herausfiltern.
Plastik ist schwer abbaubar und sammelt sich daher stark in Flüssen und Meeren an. Dort
zieht es aufgrund seiner Oberflächenstruktur Umweltgifte an. In den Gewässern
angereichert, besteht die Gefahr, dass Meeresorganismen, wie Muscheln, Plankton, Fische
und Seevögel das Mikroplastik aufnehmen und es in die Nahrungskette des Menschen
gelangt. Nicht selten verenden die Tiere an den Fremdkörpern im Organismus. Mikroplastik,
ebenso wie sonstiger Kunststoffabfall, schädigt unser Ökosystem nachhaltig.
Das deutsche Umweltministerium ist seit 2013 mit der Kosmetikindustrie im Gespräch
darüber, wie man verhindern kann, dass immer mehr Mikroplastik in unser Ökosystem
gelangt. Bei den Gesprächen ist es bei freiwilligen Maßnahmen geblieben, welche besagen,
dass Kosmetikhersteller ab 2014 Mikroplastik aus ihren Produkten verbannen sollen. Diese
Maßnahme hat laut Studien des BUNDs nicht stattgefunden.
Die freiwilligen Maßnahmen müssen in verbindliche Verbote umgewandelt werden, um dem
Problem tatsächlich entgegenwirken zu können. Denn auch eine europäische Lösung ist
nicht in Sicht und Deutschland sollte sich Schweden und Großbritannien anschließen, um
den Unternehmen, die Mikroplastik einsetzen, unter Druck zu setzen. Der
Unternehmensprofit darf nicht in dem Maß über der Umwelt stehen, wenn Alternativen möglich sind.
Schweden hat sich dazu entschieden, das Problem in die eigenen Hände zu nehmen und ein
Herstellungs- und Verkaufsverbot beschlossen. Das Verbot wird zum 1. Juli 2018 umgesetzt.
Im Januar hatte Großbritannien die Produktion von Mikroplastik verboten. Ein Gesetz zum
Verkaufsverbot soll auch dort bald folgen.
Deutschland sollte Schweden und Großbritannien folgen, um die weitere Verschmutzung
unserer Meere vorzubeugen und um die Aufnahme von Mikroplastik in menschlichen und
tierischen Systeme zu unterbinden.